Manchmal haben wir den Kopf in den Wolken. Wir träumen von Millionen auf dem Konto, Reisen in ferne Länder, ein Haus im Grünen (natürlich unterkellert) oder einfach nur von schönen Festen mit der Familie. Als wir noch Kinder waren, fiel es uns ganz leicht, Prinzessin oder Räuber zu sein. Eine Kuscheldecke vom Hochbett herabzuhängen reichte aus, um Indianerzelte oder Ritterburgen zu erbauen. Stundenlang hingen wir unseren Träumen hinterher. Wir malten Pferdebilder aus Zeitschriften ab und stellten uns vor, im Galopp auf dem Rücken unseres eigenen Pferdes durch die Wälder zu jagen.
Und heute? Ja, wir führen Listen à la „5 Places in Europe, I have to see“. Vielleicht haben wir sogar ein Bild unseres nächsten Autos in der Brieftasche versteckt – aber hängen wir diesen Bildern gedanklich wirklich hinterher? Erträumen oder visualisieren wir lebhafte Momente mit diesen Ideen? Oder bremsen wir uns im Geiste, weil wir erwachsen sind und meinen, es gehöre sich nicht, Tagträumen hinterher zu hängen? Weil wir uns im Geiste Sätze sagen, wie: „Jetzt hör doch auf zu spinnen! Die Realität sieht anders aus! Du hast jetzt Verantwortung, 4 Wochen Safari in Afrika funktionieren mit zwei kleinen Kindern einfach nicht. “ Etc. Etc.
Man könnte einerseits sagen, dass Tagträumerei und das geistige Durchleben der Momente, die wir herbeisehnen, uns unglücklich machen könnte, wenn die Realität sich dann doch anders einstellt. Wenn das nächste Auto doch nicht der Luxuswagen, sondern ein solides Mittelklassemodell wird, dann könnte die Enttäuschung groß sein, je intensiver wir uns das Luxusmodell herbeigedacht hätten. Also lieber nicht erträumen, was wir nicht zu träumen wagen. Oder doch?
Macht uns das Verschieben unserer stärksten Träume wirklich unglücklich oder könnte es den Geist nicht noch stärker beflügeln, indem wir an den Bildern festhalten?
Slippery Thoughts lebt von dem Motto: „Das kann man so sehen. Vielleicht aber auch anders.„
Meine persönliche Meinung und Erfahrung hierzu ist folgende:
Hängt unbedingt in aller Regelmäßigkeit euren Tagträumen hinterher, liebe erwachsene Personen da draußen. Sei es, wenn ihr auf dem Hometrainer Kilometer reißen müsst, sei es auf dem Weg zur Arbeit während der Bahnfahrt, sei es, kurz vor dem Einschlafen Wünsche und Bedürfnisse zu visualisieren und mit einem Schmunzeln auf den Lippen abzutauchen in die Welt der Visionen. Erträumt und visualisiert, fühlt das Herzklopfen, fühlt das Kribbeln in den Fingern und das Lächeln auf euren Lippen.
Ich habe zu oft die Erfahrung gemacht, dass jeder Wunsch, wenn man nur fest an ihn glaubt und ihn sich lebhaft ausmalen kann, mit etwas Zeitverzögerung Realität werden kann.
Wichtig dabei ist folgendes, und das vergessen die meisten leider und brechen ihre Träumerei frühzeitig ab:
- nichts geschieht von heute auf morgen. Große Ereignisse brauchen ihre Zeit. Also höre nicht auf, zu träumen.
- handele im rechten Augenblick. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, die Spur oder Fährte aufzugreifen, dann musst du aktiv werden. Will heißen: wenn du seit Jahren von einem Maledivenurlaub träumst und dann beim Supermarkt an der Kasse stehst, dir das Reiseprospekt des Discounters ins Auge fällt auf dem du erkennen kannst, dass Maledivenreisen beworben werden, dann wäre es nahezu fahrlässig, das Prospekt liegen zu lassen und nach dem Motto zu verfahren: „Ach, das ist eh wieder nichts für uns. Außerdem steht ja gerade die Renovierung der Wohnung an. Das passt jetzt sowieso gerade nicht…„.
Menschen tun so etwas. Sie ignorieren die Hinweise des Lebens, weil sie sich einreden, es sei zwischen Wunschbeginn und dem Jetzt zu viel Zeit verstrichen ist, so dass sich das Thema dann JETZT auch nicht mehr lohne. Man könnte fast meinen, manche Menschen reagieren wie beleidigte Leberwürste, nur weil die Realisierung manch eines Wunsches eben etwas Zeit und Kraft kostet. Das ist dem Traum gegenüber nicht unbedingt fair.
Wie ich zu meinem ersten Buchvertrag gekommen bin
Ich habe jahrelang davon geträumt, Autorin zu werden. Ich war noch keine 20 Jahre jung als ich mir – durchtränkt von den Bildern der Erfolgsserie Sex and the City – in den Kopf gesetzt habe, Autorin zu werden. Ich wollte Kolumnen schreiben. Ich wollte Bücher veröffentlichen. Ich wollte Schreiben. Punkt. Ganz fernliegend war der Wunsch aus meiner Sicht nicht, habe ich doch meinen ersten Kurzroman bereits im Teenageralter verfasst und ich dachte: Schreiben, das passt zu mir. Wenn man ehrlich zu sich ist, hat man ja eine Ahnung von dem, was man kann. Mir war zum Beispiel klar, dass ich niemals Schauspielerin werden würde. Oder Sängerin. Oder Designerin. Mir war aber auch klar, dass ich mir das Handwerk des Schreibens relativ flink aneignen konnte. Und so begann ich, Sommerromane zu schreiben und an einem Fernlehrgang „Journalismus“ teil zu nehmen. Ich arbeitete als ehrenamtliche Redakteurin für ein Lokalblatt und nahm an einem Kolumnen-Wettbewerb einer bekannten Frauenzeitschrift teil. Meine ersten zwei eingereichten Kolumnen wurden nicht veröffentlicht. Und als ich verstand, worauf es der Zeitschrift ankam, schrieb ich meine Storys noch einmal um. Und siehe da: das Frauenmagazin druckte meine Story! Ich war völlig aus dem Häuschen.
Ich war erst 21 Jahre jung und hielt eine gedruckte Fassung meiner Kolumne in einer der umsatzstärksten Frauenzeitschriften Deutschlands in den Händen.
Es war berauschend! Aber die Manuskripte meines Romans, die ich weiterhin fleißig an Verlage schickte, wollte trotzdem keiner haben. Und „damals“ war das Versenden von Manuskripten noch richtig aufwendig, da alles in gedruckter Form per Post verschickt wurde. Stundenlang stand ich im Copyshop, druckte, verpackte, verschickte Manuskripte.
Ein Nein konnte ich nicht akzeptieren. Also schrieb ich meine Texte wieder um. Zwei Jahre später fiel mir zufällig ein Artikel über ein Start-up Unternehmen in die Hände. Zwei junge Frauen hatten ein Magazin gegründet und zuvor schon erste Erfahrung bei einem Buchverlag, nennen wir ihn „Verlag Leicht“ in Berlin gesammelt. Der Name und das Thema des Buchverlages – nicht hingegen des Magazins der jungen Frauen, um das es ja eigentlich in dem Artikel ging – erregte meine Aufmerksamkeit. Von diesem Verlag hatte ich noch nie etwas gehört. Ich schaute mir die Webseite an und beschloss, das Manuskript, dass zig andere Verlage bereits abgelehnt hatten, an diesen Berliner Verlag, dessen Name mir also auf einem Umweg des Lebens geschickt worden war, zu schicken. Kurzum: auch dieser Verlag lehnte das Manuskript ab, wollte mich aber trotzdem kennen lernen. Und wie der Zufall es wollte, hatte ich mittlerweile ein ganzes Portfolie an Manuskripten in der Schublade liegen, die ich meiner zukünftigen Lektorin vorstellen konnte. Der Verlag kaufte insgesamt 3 davon ein, was bedeutet, ich habe über die Zeit nicht nur ein Buch bei einem renommierten Berliner Verlag veröffentlicht, sondern drei. Und das ganze, bis ich Mitte 20 war.
Warum erzähle ich das?
Weil es sich mehr lohnt, an sich und seine Träume zu glauben, als aufzugeben. Es lohnt sich meiner persönlichen Erfahrung nach immer – immer – immer am Ball zu bleiben, an sich zu arbeiten und seinen Träumen den nötigen Feinschliff zu verleihen. Aber es nützt niemandem etwas, wenn wir aufgeben. Ja, es waren einige Jahre, die vergehen mussten, ehe ich meinen ersten Buchvertrag unterzeichnen konnte. Aber rückblickend betrachtet spüre ich diese Zeit nicht mehr. Und ich spüre auch nicht mehr die Enttäuschung über die Absagen der Verlage, die mich nicht unter Vertrag nehmen wollten. Was zählt, ist das Ergebnis. Auch heute noch. Denn nach wie vor gibt es Verlage, die von meinem neuesten Werk nichts wissen wollen. Und ich weiß mittlerweile auch warum – ergo – ich schreibe mal wieder um!
Muss man realistisch bleiben?
Berechtigter Weise stellt sich die Frage, wie groß unsere Träume sein dürfen. Lieber realistische Brötchen backen oder so groß wie möglich träumen?
So groß wie möglich natürlich! Denn bei all den Abstufungen, Varianten und Möglichkeiten, die das Leben bereit hält, wäre es doch fatal, unterhalb dessen anzusetzen, wovon man eigentlich träumt.
Und soll ich Ihnen noch etwas verraten: ich malte von meinem 8. bis circa zu meinem 11. Lebensjahr nicht nur Pferdebilder aus Zeitschriften ab. Als ich 23 Jahre jung war, erfüllte ich mir diesen Traum und kaufte mir ein Pferd – noch während des Jurastudiums und ohne finanziellen Background. Wie das geklappt hat? Wiederum über einen Wink des Lebens, viel Herzblut und viel Kreativität. Aber das ist eine andere Geschichte 😉
Was denkst du über die hier dargestellten Ideen? Hast du Erfahrungen mit Träumen, die Realität werden? Lass gerne einen Kommentar oder eine Frage da, ich freue mich über Feedback!
Love, V I D A
Gut zu wissen:
Die hier dargestellten Gedanken basieren auf der spirituellen Lehre, die auch unter dem Begriff „Law of attraction“ dem „Gesetz der Anziehung“ bekannt ist.
Das hier Dargestellte ist allerdings nur ein ganz kurzer Abriss zu dem Thema, nach dem ich persönlich schon viele Jahre lebe und dem ich zu 100 % vertraue.
Die bekanntesten, weltberühmten Bestseller zu dem Thema sind von der Schriftstellerin Rhonda Byrne, werden aber auch von anderen spirituellen Lehrern unter ähnlichen Überschriften unterrichtet, z.B. von Napoleon Hill in „Denke nach und werde reich“ aus dem Jahr 1937!
Zum Einstieg empfehle ich Napoleon Hills „Erfolg durch positives Denken“ und als Vertiefung die Werke von Rhonda Byrne, die sehr viel emotionaler und weitaus spiritueller schreibt, als der Schriftsteller Napoleon Hill.