Wie du die Feiertage als bewusst kinderfrei lebender Mensch oder als Dink (double-income-no-kids) im Rahmen der Familie gut überstehst.
Die Weihnachtsfeiertage stehen bevor und mit ihnen im Vorklapp und Nachklapp zahlreiche Einladungen zum Adventsbrunch, Glühwein-Trinken, Kekse backen und Co. Wer meinen Blog kennt, weiß: ich habe eine wirklich große Familie und mein Mann auch. Außerdem leben wir als Dink-Couple bewusst kinderfrei. Obwohl diese Tatsache unseren Familien bekannt ist, hält es einige renitente Baby-Verfechter nicht davon ab, gerade zu diesen besonderen Anlässen die B-Frage mal wieder zu stellen. Als ob Ostern schon so lange her ist und sich in den letzten 9 Monaten was geändert haben könnte.
Vielleicht lebst du/ihr bewusst oder ungewollt kinderfrei. Wie ihr trotz Familienaufruhr entspannt durch die Feiertage kommt, lest ihr hier
1.Kein Alkohol ist auch keine Lösung
Ich muss nicht stillen, welch Glück! Ich darf also trinken, was und wann und wie viel ich möchte. Ich halte das mit dem Alkohol so: ich trinke das gesamte Jahr über extrem wenig, kein Sarkasmus. Aber wenn Feierlichkeiten anstehen, dann entspannt es ungemein, mit einem schönen Glas Rotwein in der Hand den B-Fragen noch gelassener entgegen treten zu können.
Tante J fragte letztens: „Wann fahren wir denn mal zu Baby-Walz?“
Ich so: „Siehst du dieses Glas in meiner Hand?“
Tante J hat gelacht und das Thema gewechselt.
Ich liebe Tante J. Sie ist herzensgut und wünscht jedem alles Glück der Welt. Aber sie möchte nun mal wirklich gerne mit uns zu Baby-Walz fahren.
Nicht mit allen Verwandten läuft es so geschmeidig. Es gibt andere Kandidaten, die drücken andere Knöpfe bei mir, da reagiere ich nicht so entspannt, wie bei Tante J. Ich fühle mich dann, wenn die B-Frage kommt, nicht akzeptiert. In meiner Entscheidung nicht erkannt. Das drängt mich emotional in die Ecke.
Sich in eine Ecke gedrängt zu fühlen, ist nicht schön. Was hilft? Tief durchatmen, vielleicht sogar seufzen und dem Gespräch aus dem Weg gehen.
Mittlerweile habe ich mir außerdem eine Standartantwort zurechtgelegt, damit mein Ärger keine Kraft gewinnt und ich nicht sprachlos dasitze, worüber ich mich nur noch mehr ärgern würde.
2. Hab die perfekte Antwort parat
Zwischen 25 und 38 sollte jeder, der die B-Frage nicht hören kann oder will eine abschließende, perfekte Antwort parat haben. Das hilft, das Gespräch freundlich und dennoch konsequent zu beenden.
Fans der Serie SATC werden die perfekte Antwort kennen, sie lautet so:
„Oh, mein Mann und ich, wir mögen Kinder. Aber für uns ist das nichts, wir bleiben lieber zu zweit.“
Und in Wirklichkeit sind mein Mann und ich ja nicht zu zweit, weshalb wir vor unserer Entscheidung auch keine Angst haben. Jeder von uns hat mehrere Geschwister, viele von ihnen mit Kinderwunsch. Wir haben also sowieso schon viele Menschen um uns herum. Und irgendwann werden wir auch viele Kinder um uns haben. Und trotzdem bleibt der gelbe Seidenteppich im Wohnzimmer sauber. Herrlich!
3. Lass es nicht an den Kindern aus
Oft ist es so, dass bewusst kinderfrei lebende Paare gar nichts gegen Kinder an sich haben. Sie möchten die damit einhergehenden Umstände (schlaflose Nächte, Dreck, weniger Geld, Abhängigkeit, Sorgen etc.) jedoch einfach nicht in ihrem eigenen Leben verankern.
Deswegen ist es unfair, die Wut über die bohrenden Nachfragen der Erwachsenen an den Kiddys in der Familie auszulassen. Deine kleine Großcousine kann nichts dafür, dass deine Tante bei jedem Besuch die B-Frage stellt.
Um meine Enttäuschung über die Erwachsenen nicht an den Kindern auszulassen, widme ich mich diesen bei Familientreffen kurz, bewusst und freundlich. Und dann ist aber auch gut. Natürlich kommen dann Sprüche wie:
„Das steht dir aber gut!“
Danke. Echtpelz steht mir auch und trotzdem trage ich keinen.
Die Feiertage entspannt zu überstehen ist manchmal gar nicht so einfach und ich glaube, in jeder Familiensituation und Konstellation gibt es diese „unangenehmen“ Themen, die Fettnäpfchen, die umschifft werden wollen. Man will sich nicht ärgern und auch nicht auf den blöden Sprüchen von Familienmitgliedern herumdenken.
4. Setz dich bewusst vorher mit dem Thema auseinander
Deswegen macht es Sinn, sich mit dem Thema, das einen an den Feiertagen bedrücken könnte, vorher bewusst auseinander zu setzen. Vielleicht fragen eure Großeltern ja auch nach einer anstehenden Verlobung? Oder dein Onkel will ständig wissen, warum du nun doch nicht studiert hast.
Leg dir schöne Gedanken, die perfekte knappe Antwort und ein wärmendes Getränk bereit.
Habt friedliche Feiertage mit guten Gedanken.
Love, V I D A.
P.S. :
Der Begriff DINK ist für mich absolutes Neuland und ich feiere ihn gerade sehr. Er steht für jemanden, der oder die in einer Partnerschaft lebt, in der beide Partner berufstätig sind und keine Kinder haben und daher über vergleichsweise viel Geld verfügt. Eben für Double-Income-No-Kids.
Der Begriff kennzeichnet außerdem einen Lifestyle, eine bewusste und gewollte Entscheidung für ein kinderfreies Leben und ich finde es schön, dass es diesen Begriff gibt. Denn ohne ihn scheinen wir kinderfreien Menschen so unnatürlich und absonderbar. Als wäre es nicht normal, bewusst ohne Kinder zu leben. Der Begriff verleiht uns Rückenwind und eine Stimme für einen Lifestyle ohne Kinder und ich wage mich weit vor: der Begriff wird es in den nächsten 3-5 Jahren in den normalen Sprachgebrauch schaffen.